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Schulsozialarbeit muss erhalten bleiben!

Veröffentlicht am 10.10.2025

Offener Brief der Zählgemeinschaft an die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie


Berlin, den 8. Oktober 2025

Sehr geehrte Frau Senatorin, liebe Frau Günther-Wünsch,

wir ersuchen Sie dringend, die in Steglitz-Zehlendorf und anderen Berliner Bezirken von Kürzungen bedrohte Schulsozialarbeit zu sichern. Wie Sie wissen, hat Steglitz-Zehlendorf – wie auch andere Bezirke – Mitte der 90er Jahre mit der Einsetzung von Schulstationen begonnen. Im Jahr 2006 hat dann der Senat sein Programm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ ins Leben gerufen. Hierbei betont der Senat, dass er alle Schulen ausstatte.

Die Realität sieht leider anders aus. Zwar finanziert der Senat alle Schulen – jedoch nicht die, die von Beginn an aus den Bezirkshaushalten finanziert werden, sprich: unsere Schulstationen. Diese zahlen wir aus den ohnehin wenigen frei zu verwendenden Mitteln des Bezirkshaushalts.

Die Schulstationen in unserem Bezirk sind aktuell mit 1,5 Stellen ausgestattet. Dies hat den Vorteil, dass sich in der Regel zwei Personen diese Stellen teilen – eine weibliche und eine männliche Fachkraft. Durch den immensen Spardruck des Bezirks muss auch das Jugendamt Stellen kürzen.

Auch wenn dies mit viel Abwägung und unter Beachtung der individuellen Situation an den betroffenen Schulen geschehen ist, trifft es die Schulen hart.

Eine Einsparung der Schulstationen wäre ein fataler Verlust für den Bezirk. Denn:

  • Es gibt einen teils intensiven Bedarf für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler, aber auch ihrer Eltern. Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter entlasten die Lehrkräfte hierbei sehr, damit diese sich ihrer Kernaufgabe, nämlich zu unterrichten, annehmen können. Die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter bieten eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihres Verhaltens den Unterricht phasenweise nicht besuchen können.

  • Oftmals sind Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter die einzigen Personen, zu denen die Kinder bei Sorgen oder Konflikten auch im Elternhaus einen engen Kontakt pflegen. Sie unterstützen bei Schulhilfekonferenzen, sind im Kinderschutzteam, führen zahlreiche beratende und begleitende Elterngespräche durch, wenn Kinder in einer akuten Krise stecken oder von einer Kinderschutzproblematik betroffen sind. Sie begleiten Eltern mit teils schwer erkrankten Kindern. Sie betreuen die Schülervertretung und begleiten Demokratieprojekte wie beispielsweise den Schülerinnenhaushalt. Dies gilt auch besonders an Förderzentren.

Die Zählgemeinschaft im Bezirk hat bereits einen Antrag zur Übernahme der Schulstationen in das Landesprogramm in die BVV eingebracht und beschlossen, doch leider sehen wir nur, dass auch auf Landesebene in genau diesem Programm gespart wird.

Wir halten Einsparungen in der sozialarbeiterischen Betreuung von Schülerinnen und Schülern für einen grundlegend falschen Ansatz und fordern Sie nachdrücklich auf, als verantwortliche Senatorin für Bildung, Jugend und Familie diese Mittel wieder einzustellen und auf die Schulstationen zu erweitern.

Mit freundlichen Grüßen

Carolyn Macmillan
Norbert Buchta
für die SPD-Fraktion

Ulrike Kipf
Alexander Kräß
für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Mathia Specht-Habbel
für die FDP-Fraktion

In Kopie an:
Staatssekretärin Henke
Staatssekretär Liecke
Stadträtin Böhm

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